1950 verstarb der Firmengründer Gustav Raschke, der von 1928 bis zu seinem Tod Obermeister der Wagner- und Karosseriebauer-Innung für die Stadtkreise Mülheim/Ruhr, Essen und Oberhausen war. Sein Sohn Paul übernahm nicht nur die Leitung des Betriebs, sondern auch seine Nachfolge in der Handwerksorganisation. Mit Pauls Tochter Edith trat 1952 die nächste Generation in das Unternehmen ein. Obwohl sie bis heute im kaufmännischen Bereich der Firma tätig ist, hätte sie sich auch vorstellen können, Karosseriebaumeisterin zu werden. Rückblickend stellt sie jedoch fest, dass das damals nicht denkbar war. Trotzdem hat sich ihre Tätigkeit nicht nur auf das Arbeiten am Schreibtisch beschränkt. Sie erinnert sich noch gut an die ersten Überführungsfahrten von Omnibusfahrgestellen. Mit einem nagelneuen Führerschein und einer Sturmhaube versehen holte sie Fahrgestelle aus Stuttgart, auf die im väterlichen Betrieb anschließend Karosserien gebaut wurden. Edith Neitzel erinnert sich auch noch sehr gut an die jeweilige Auslieferung eines fertigen Omnibusses. Das war keine anonyme Auslieferung. Jede Busfertigstellung und Übernahme durch den Kunden war mit einem Betriebsausflug verbunden. Das fertige Werk musste schließlich getestet werden. Dies war möglich, da enge, oft langjährige Beziehungen zu den Kunden bestanden. Mit der Übergabe des Fahrzeugs war auch immer die Abrechnung verbunden. Der Kunde erhielt die Rechnung und zahlte den vereinbarten Preis.